Ich arbeite in meiner Praxis mit folgenden Therapieverfahren:
Die Verhaltenstherapie ist ein Therapieverfahren, das sich an immer aktuellen wissenschaftlichen Forschungserkenntnissen orientiert. Sie geht davon aus, dass wir unser menschliches Erleben und Verhalten im Lauf des Lebens größtenteils erlernen. Wir Menschen sind von unseren lebensgeschichtlichen Erfahrungen geprägt. Dies bedeutet aber auch, dass wir Erlerntes in den meisten Fällen wieder verlernen können. Dies gilt nicht nur für unser Verhalten, sondern auch für unsere Gedanken und Gefühle. Die Verhaltenstherapie bietet hierzu in vielen Bereichen ein neu- oder umlernen an, vermittelt individuell passende Fähigkeiten zur Lebens- und Problembewältigung, aktiviert und fördert die eigenen vorhandenen Kräfte.
Wie auch andere Therapieverfahren geht auch die Verhaltenstherapie davon aus, dass psychische und seelische Probleme sowie psychosomatische Erkrankungen auf ungünstige Entwicklungen in der eigenen Vergangenheit zurückgeführt werden können. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten zeigen aber auch, dass nicht nur die frühe Kindheit von Bedeutung ist. Auch im Jugend- und Erwachsenenalter können bestimmte Erfahrungen zu ernsten Schwierigkeiten führen, wobei meist psychische, körperliche und soziale Einflüsse zusammenwirken. Die menschliche Entwicklung ist jedoch - glücklicherweise - ein immer bestehender Prozess. Somit können durch eine Verhaltenstherapie positive Bewältigungsstrategien erworben werden, die beispielsweise helfen die Vergangenheit besser zu verarbeiten, aktuelle Problemsituationen günstiger zu meistern, psychische Beschwerden zu beseitigen/zu mildern oder auch mit nicht veränderbaren Tatsachen besser (erträglicher) umzugehen.
Die Hypnotherapie ist das älteste Therapieverfahren. Der Begründer der heutigen modernen Hypnotherapie ist der amerikanische Arzt und Psychotherapeut Milton H. Erickson. Unzählige wissenschaftliche Forschungsarbeiten habe die Effektivität der klinischen Hypnose belegt. Die Anwendungsgebiete liegen in der Medizin, der Zahnmedizin sowie in der Psychotherapie.
In der Psychotherapie findet die klinische Hypnose in vielen Bereichen wie beispielsweise bei Ängsten, Depressionen oder psychosomatischen Beschwerden u. v. m. Anwendung und ist geeignet die Effektivität anderer Therapieverfahren wie die der Verhaltenstherapie zu unterstützten.
In der Durchführung wird der Patient in einen Bewusstseinszustand zwischen Wachen und Schlaf versetzt (Trancezustand), der mit einer allgemeinen körperlichen Entspannung einhergeht. In der Hypnotherapie geht man davon aus, dass viele Probleme dem wachen Bewusstsein schwer zugänglich sind und sie sich somit unbewusst in psychischen und psychosomatischen Beschwerden zeigen. In dem speziellen Bewusstseinszustand der Trance können Dinge wieder erinnert werden, die vergessen wurden, alte Muster und Verhaltensweisen aufgedeckt und bearbeitet werden, positive Alternativen kreiert werden und vieles mehr. Trancearbeit kann eine große Hilfe sein, seine Potenziale und inneren Kraftquellen zu erkennen und zu erwecken. Bei der Hypnotherapie werden mit Hilfe des Unterbewusstseins positive und kreative Lösungen gesucht und gefunden, die in der für den Patienten jeweils angemessenen Zeit in sein Bewusstsein und sein Leben integriert werden können.
Den Zustand einer hypnotischen Trance ist jedoch nur dann zu erreichen, wenn der Patient seinem Therapeuten/seiner Therapeutin vertraut und mit der Hypnose einverstanden ist. Gegen seinen Willen kann der Patient weder in Trance versetzt noch zu Handlungen bewegt werden, die der Patient nicht möchte. Die Kontrolle und Verantwortung bleibt dem Patienten immer erhalten.
Psychotraumatologie beschäftigt sich mit akuten und chronischen psychischen, sowie psychosomatischen Folgen eines oder mehrerer traumatischen Ereignisse. Das Wort "Trauma" stammt aus dem griechischen und heißt Verletzung.
Solche Ereignisse können selbst erfahrene (z. B. Unfälle, physischer/psychischer Missbrauch, Gewalt, Überfälle, Naturkatstrophen, Kriegserlebnisse, Verlusterlebnisse, chronische Erkrankungen, o. ä.) oder beobachtete sein (z. B. Zeuge eines Unfalls sein, Zeuge einer Folterung sein, beim Versterben einer Person anwesend zu sein, o. ä.). Nicht jedes "schreckliche Ereignis" muss zwangsläufig traumatisch sein. Vielmehr spielt die eigene, die subjektive Bewertung die entschiedene Rolle, ob ein "schreckliches Ereignis" traumatisch ist. Wenn ein solches Ereignis als traumatisch empfunden wird, können die langfristigen Folgen Ängste, Depressionen, psychosomatische Beschwerden, Posttraumatische Belastungsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen oder auch Suchterkrankungen sein.
Eine psychotraumatologische Behandlung besteht aus drei Phasen:
EMDR ist eine von Dr. Francine Shapiro entwickelte hoch wirksame traumabearbeitende Psychotherapiemethode. Die Entdeckung begann durch eine zufällige Beobachtung von Frau Shapiro im Frühjahr 1987. Auf einem Spaziergang bemerkte sie, dass zuvor stark belastende Gedanken verschwanden bzw. anschließend nicht mehr so belastend waren, nachdem sie ihre Augen zufällig hin und her bewegt hatte.
Aus dieser Erfahrung entwickelte sich das EMDR-Therapievorgehen. Ein Patient konzentriert sich auf ein belastendes Erlebnis während seine Augen gleichzeitig den Handbewegungen der TherapeutIn folgen. Später zeigte sich, dass auch andere Stimulationsformen (z.B. Fingerberührungen) entlastende Wirkungen zeigten.
Heute folgt eine EMDR-Behandlung acht fest umschriebenen Phasen und dem sog. EMDR-Standardprotokoll. Dieses fokussierte Vorgehen der Traumabearbeitung setzt selbstverständlich eine umfassende Diagnostik und Indikationsstellung sowie eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung voraus. EMDR ist dabei gut integrierbar in die Behandlungspläne der verschiedenen Psychotherapieverfahren wie beispielsweise der Verhaltenstherapie.
Die verständliche Skepsis, mit der die EMDR-Methode anfangs betrachtet wurde, hat sich mittlerweile gelegt. Nach vielen wissenschaftlichen Forschungsstudien gilt die EMDR-Methode mittlerweile als eines der effektivsten Verfahren zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung. Nach den Ergebnissen neuerer Studien ist EMDR zudem auch bei anderen Indikationen wirksam (u.a. traumatische Trauer, Phantomschmerz, best. Angst- und Suchterkrankungen).
Obwohl EMDR auf den ersten Blick einfach erscheint, ist es ein hoch wirksames Verfahren, das nicht ohne Kontraindikationen und Nebenwirkungen ist. Eine Behandlung mit EMDR sollte daher nur von entsprechend fortgebildeten Psychotherapeuten (Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten und approbierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten) durchgeführt werden.
(Quelle mit eigenen Modifikationen: www.emdr-institut.de)
Die Ego-State- Therapie (EST) wurde in den 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von John und Hellen Watkins entwickelt. Sie hat sich in den letzten Jahren schnell entwickelt und weit verbreitet. Die Ego-State-Therapie wird längst nicht mehr nur im traumatherapeutischen Bereich eingesetzt, sondern findet sowohl im breiten Störungsspektrum als auch in der Ressourcenstärkung Verwendung.
Nach der EST besteht die Persönlichkeit aus Ich-Zuständen, sogenannten Ego-States, die aus der Interaktion mit der Umwelt entstehen, um das Leben besser zu meistern. Hierbei ist es so, dass jeder einzelne Ich-Zustand eine eigene Selbst- und Weltsicht besitzt und Ausdruck einer Beziehungs-und Entwicklungserfahrung ist. Somit zeigt ein Ich-Zustand auch charakteristische Muster in der Wahrnehmung, im Beziehungsverhalten und im körperlichen Ausdruck. Wenn Menschen im Laufe ihres Lebens zum eigenen Schutz ihrer Psyche beispielsweise sehr enge Grenzen ziehen müssen oder wenn Uneinigkeiten oder mangelnde Kooperationen zwischen den einzelnen Ich-Zustände bestehen, kann dies zunächst eine kurzfriste sinnvolle Lösung sein. Langfristig kann es jedoch zu Problemen für die Person für sich selbst und der Interaktion mit seiner Umwelt führen.
Ziel der EST ist es, das sich einzelne Ego-States und die Gesamtperson besser kennenlernen und nach Möglichkeit gegenseitig akzeptieren und kooperieren.